UGANDA – Ein Tag am Lubaga Hospital und an der Training School

Ein Tag am Lubaga Hospital und an der Training School

Nach der Verschiebung unserer geplanten Uganda-Reise auf Februar 2023 war für mich der Besuch am Lubaga Hospital und der angegliederten Training School ein wahres Highlight. Die kurzfristige Verlegung unserer Uganda-Reise erfolgte wegen eines Ebola-Ausbruchs, der im September 2022 begann. Für die Fahrt zum 11 km entfernt gelegenen Lubaga Hospital holte mich Nicholas, ein Fahrer des Lubaga Hospital, pünktlich zur vereinbarten Zeit um 8 Uhr morgens ab. Damit hatten wir gute Chancen das für 9.30 Uhr angesetzte Meeting pünktlich zu erreichen. Für die kurze Strecke bei meist asphaltierten Straßen benötigten wir dann 1 Stunde und 15 Minuten, da der unbeschreiblich chaotische Verkehr mit den allgegenwärtigen Motorradtaxen und Fußgängern sich mehrmals staute. Als wir am Lubaga Krankenhaus ankamen, waren die Freude und die offenen Herzen, mit denen mich meine Partner empfingen, überwältigend. Wir verbrachten die Zeit mit Gesprächen zu unseren Projekten und unsere gemeinsame Basis lag in der Überzeugung, dass jede Person eine unantastbare Würde und einen unendlichen Wert besitzt, die nicht auf Krankheit, soziale Herkunft oder andere Probleme reduziert werden können.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Rundgang mit Martha durch einen Teil des Geländes zeigte mir ein Krankenhaus, das aus vielen unterschiedlich angelegten einzelnen Gebäuden bestand, die durch hübsch angelegte Wege miteinander verbunden waren. Ein Wasserbehälter war zu sehen, der in Trockenzeiten für die Wasserversorgung bereit steht. Martha zeigte mir u.a. die Eingangshalle, in der die Übergabe der PayWay-Maschine für das MobileMoney-Startup stattgefunden hatte, ihr Büro und auch die Frühgeborenenstation, in der bereits viele Babies armer Patienten die benötigte Behandlung erhielten. Auf Station sah ich wie die „Zimmer“ für die Patienten durch Vorhänge abgetrennt waren, so dass eine Privatsphäre kaum möglich ist. Auf meine Frage, warum Leute auf dem Boden neben den Betten lägen, erklärte mir Martha, dass es sich um die in Uganda üblichen Betreuer der Patienten handele, die für dessen Versorgung verantwortlich seien z.B. auch mit Essen.

Gestärkt durch das gemeinsame Mittagessen ging es weiter zur nah gelegenem Training School. Dort gaben mir die Schwestern einen ersten Einblick in verschiedene Räumlichkeiten, wie Bücherei, Übungs- oder Klassenräume. Die Schwestern sind vom Orden der Töchter Mariens/ Bannabkira in Uganda, der 1910 von Bischof Henri Streicher gegründet wurde. Er war einer von den Priestern der Missionare von Afrika, die 1887 nach Uganda kamen. Auf dem Gelände mit viel Rasenfläche, der hier aufgrund der klimatischen Bedingungen von einer Hirseart gebildet wird, sehen wir in der Ferne einige Studenten, die dort beten, ein Brauch während der Fastenzeit. Die Schulzeit beginnt um 8 Uhr morgens. Meist unterrichten sie 2 Jahrgänge eines Faches zusammen, so dass Klassengrößen bis zu 60 Schüler entstehen.

 

 

 

 

 

Nach dem Rundgang kennzeichnete eine außergewöhnliche Begegnung mit unseren Stipendiaten den Nachmittag. Ich spürte regelrecht die Freude, Energie und Kreativität, mit der sie ihre Dankbarkeit für die erhaltenen Stipendien zum Ausdruck brachten. Das glückliche Gesicht einer ehemaligen Schülerin überzeugte. Sie sprach davon, wie unsere Stipendien sie in einer Zeit erreichten, in der sie jede Hoffnung verloren hatte. Ausgebildet als Hebamme hat sie nun bereits vielen geholfen, ihr Baby zur Welt zu bringen und sie hat bereits verdientes Geld, um sich weiterzubilden. Wenn man sich in Kampala bewegt, sieht man, wie sehr die Stadt von Armut geprägt ist und man versteht, wie wenig man mit seinem persönlichen Einsatz an Veränderung bringt. Blickt man jedoch in die Gesichter der Stipendiaten, beginnt man zu verstehen, wie sehr unsere kleine Hilfe für jeden von ihnen zu etwas Großem wird. Das uns einende Geschenk des Lebens wird zum Beginn eines gemeinsamen Weges.

Näheres zu unseren Stipendiaten, die wir in 2023 unterstützen möchten, folgt in Kürze.

 

Abschließend zwei, drei kleine Ergänzungen: Kampala, die Hauptstadt von Uganda, liegt in unmittelbarer Nähe zum Äquator und grenzt im Süden an den Viktoriasee, dem größten Binnensee Afrikas. Gleichzeitig befindet sich die Stadt innerhalb des ostafrikanischen Hochlandes in einer Höhenlage um die 1100 m. Diese Bedingungen und auch der Zeitpunkt unseres Besuches innerhalb einer der trockeneren Perioden führten zu einem Klima innerhalb der Tropen, das für uns durchaus ertragbar war. Durch Wikipedia erfuhr ich die Bedeutung des mir als wohlklingend empfundenen Namens: „ … Kampala leitet sich von Kasozi K'Empala her, was „Hügel der Antilopen“ in der Luganda-Sprache bedeutet. … Der zentrale Nakasero-Hügel in Kampala soll zur Zeit der Stadtgründung von domestizierten Impala-Antilopen beweidet worden sein, …“ Der schneebedeckte Gipfel des Mount Rwenzori ist mit 5110 m die höchste Erhebung in Uganda. Das abgepackte und nach dem Berg benannten Rwenzori-Wasser war uns in vielerlei Hinsicht ein treuer Begleiter.

 

Weitere Eindrücke von meinem Besuch sehen Sie hier!

Bericht von Sabine Zipp

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