Eine Momentaufnahme aus der Casa Famiglia
Es bewegt sich – wie immer - sehr viel in der Casa Famiglia in Athen. Um alles festzuhalten, müsste man einen langen Film drehen. Daher ist dieser kurze Bericht wie eine Blitzlichtaufnahme, ein Eindruck – von den letzten Tagen im März.
Es leben derzeit in der Casa Famiglia neben Fabiola und Fillippo, dem Herz der Casa im wahrsten Sinn des Wortes und ihren 3 Söhne, Margaret eine alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Söhnen Daniel und John, Lydia mit ihrer kleinen Tochter, Osama, Sheriff und Saied – alles junge Männer aus Syrien bzw. Afghanistan. Alle versuchen in enger Begleitung von Fabiola und Filippo, ihr Leben auf die eine oder andere Art zu ordnen und sich eine Perspektive zu verschaffen. Geffrey aus Eritrea und ihren beiden jungen Kindern ist das in einem ersten Schritt gelungen. Sie sind ganz legal zu ihrem Mann nach England gezogen und leben mit ihm im Großraum London, endlich wieder als Familie vereint. Dem Pflegesohn Elvis aus Kamerun ist es gelungen in der Nähe von Straßburg einen Ausbildungsplatz als Flugzeug-Mechaniker zu bekommen. So gäbe es noch viele Geschichten und Fäden mit Personen zu berichten, die mit diesem Hause verwoben sind.
Mitte März war der erste Ausflug der ganzen Gemeinschaft zum Meer möglich, immer ein besonderer Moment im Leben der Casa. Zentraler Punkt ist natürlich auch immer das Mittagessen in der weitläufigen Küche, bei dem vor allem am Wochenende immer 15-20 Personen zusammenkommen.
Auch die sozialen Beziehungen zur unmittelbaren Umgebung wachsen. So erhält die Casa täglich Lebensmittelspenden von umliegenden Geschäften und Supermärkten und viel Arme und Bedürftige holen sich diese Lebensmittel dann dort ab. So hat sich eine Art Tafel entwickelt, die neben dem Obdachlosen-Asyl mittlerweile zum nächsten sichtbaren Zeichen gelebter Nächstenliebe geworden ist.
Es ist einfach schön, ja providentiell zu sehen, wie sich ein Werk der Hingabe mit Vertrauen auf die Vorsehung (als Namensschild steht auf dem Haus „Divina Providentia“) so sichtbar entwickelt und zum Zeichen der Hoffnung und Freude für viele wird.