Ein Kleinbus fürs Leben

Ein Kleinbus fürs Leben

Der Bildungsnotstand in Syrien ist extrem hoch. Die Schulabbrecherquote und die daraus resultierende Ausbeutung von Kindern sind Phänomene, die im sozialen Gefüge Syriens fortbestehen: Viele Kinder ab 9 Jahren arbeiten, um ihren Familien zu helfen, über die Runden zu kommen, und viele Eltern verbieten ihnen, wieder zur Schule zu gehen, da Kinder in vielen syrischen Familien immer noch die einzige Einkommensquelle darstellen. Selbst wenn sie wollten, ist das Schulgeld in Syrien für viele syrische Familien untragbar: Es liegt heute je nach Qualität der Schule zwischen 170 und 500 Dollar pro Jahr, für die meisten eine untragbare Belastung.

Ein alter roter Minibus, dessen Aufgabe es ist, all den Kindern, die sich auf der Straße in Aleppo Ost befinden, ein wenig Hoffnung zu bringen.

Aus diesem Bus kommen Kinderstimmen, sie erzählen, sie lachen und haben Spaß. Die Kinder sind sieben, acht, zehn Jahre alt und viele von ihnen werden durch das Projekt "Ein Name und eine Zukunft" unterstützt. Sie haben eines gemeinsam: Sie arbeiten den ganzen Tag und sind nie zur Schule gegangen. Der „Bus des Lebens“, wie er genannt. Die Kinder laufen dem Bus entgegen und freuen sich, dass sie für ein paar Stunden zur Schule gehen können. Pädagogen bringen ihnen Lesen, Schreiben und das Einmaleins bei. Ein alter und baufälliger Kleinbus, aber in seinem Inneren steckt Hoffnung für viele Kinder. Es ist nur ein erster, sehr kleiner Schritt. Aber es funktioniert, und es ist ansteckend. Andere Kinder versuchen, mitzumachen. Und einige haben schon große Pläne: „Ich will Gebäude bauen! „Ich träume davon, Flugzeuge zu fliegen!“. „Wie gerne würde ich Arzt werden!“. Ihre Begeisterung ist groß. Auf diesen alten Sitzen kann man wirklich neu anfangen und hoffen. Man kann sich eine andere Zukunft vorstellen und sie gemeinsam mit anderen gestalten. Mit der Zeit vielleicht sogar Ängste und Traumata überwinden. Im Laufe der letzten Monate wurde der Bus auch während der Woche verwendet, um einige Kinder zu den „Pro Terra Sancta Zentren“ zu bringen, wo sie an unterschiedlichen sozialen Aktivitäten teilnehmen können.

Derzeit nutzen etwa 102 Kinder den Busdienst.

Dank der Spenden von Support International und Vivere konnte das Benzin für den Kleinbus im ersten Semester gekauft werden und der Lohn für den Fahrer bezahlt werden

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