Uganda: die Würde des Menschen wahren
ALLGEMEINER KONTEXT
Vor 30 Jahren trat zum ersten Mal AIDS in diesem Land auf. Seitdem haben sich mehr als 2 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, von denen eine Million gestorben sind. In den letzten Jahren waren vor allem Erwachsene im erwerbsfähigen Alter von der Epidemie betroffen, so dass die Familien und die Gesellschaft immer weniger in der Lage sind, sich um die schwächsten Gruppen - Frauen und Kinder - zu kümmern. Von den 2,3 Millionen Waisenkindern in Uganda haben mindestens eine Million ihre Eltern durch AIDS verloren.
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Die Verarmung der traditionellen Gesellschaftsstruktur mit ihrem Wertesystem, ihren Bräuchen und ihrer Fähigkeit, Formen der Solidarität zu schaffen, die den wirklichen Bedürfnissen der Menschen entsprechen, geht Hand in Hand mit den Migrationsflüssen in Richtung Städte. Diese Tendenz wird durch Guerillakriege verschärft, die seit Jahren insbesondere den Norden des Landes bedrohen. In diesem Zusammenhang steht auch die Aufnahme der knapp 1,6 Mio. Flüchtlinge in 2021. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. 10 % der Fläche des Bezirks Kampala bestehen aus Slums, in denen 27 % der Bevölkerung leben, bei einer Dichte von über 14. 000 Einwohnern pro Quadratkilometer. Einige Hunderttausende städtische Arme leben in den Slums von Kampala unter prekären sanitären Bedingungen und in ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Laut der nationalen Arbeitskräfteerhebung Ugandas (2016/17) sind 84,9 % der ugandischen Bevölkerung in der informellen Wirtschaft beschäftigt, 67 % davon in den städtischen Slums von Kampala. Das durchschnittliche Alter der Bevölkerung ist enorm jung und beträgt 15,8 Jahre (Stand September 2022). Die wichtigsten Notsituationen sind derzeit Gesundheit, Ernährung und Bildung. Deshalb fokussiert unsere Arbeit mit unseren Kooperationspartnern vom Lubaga Hospital und Meeting Point International gerade auf diese drei Bereiche.
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UNSERE AKTUELLEN PROJEKTE IN UGANDA
WAS VERBINDET UNS MIT UGANDA?
Die Entstehung und die weitere Geschichte von Support International e.V. ist mit Uganda eng verbunden. Es war 1991 als Support International e.V. (damals noch mit den Namen CareMed) gegründet wurde, um einen befreundeten Arzt (Dr. Adolf Diefenhardt) in Kitgum in seinem Dienst an den Menschen im dortigen Krankenhaus zu unterstützen. Sein professioneller Werdegang brachte ihn später nach Kampala zum Uganda Martyrs Hospital Lubaga, das wir seitdem regelmäßig unterstützen.
Durch unsere Verbindung zu Dr. Diefenhardt, haben wir vor mehr als zwanzig Jahren eine ugandische Krankenschwester in Kampala kennengelernt: Rose Busingye. Mit Rose verbindet uns seither eine besonders intensive Freundschaft. Rose hat durch persönliche Zuwendung und Wertschätzung hunderten von HIV infizierten Frauen, die ihr Leben schon aufgegeben hatten, wieder Hoffnung und neue Lebenskraft gegeben. Daraus ist der Meeting Point International (MPI) entstanden, eine ugandische NGO getragen von mittlerweile über zweitausend Frauen, die alle das ähnliche Schicksal einer Ausgrenzung und Ausbeutung aufgrund Ihrer Krankheit getroffen hat.