COVID-Notstand
beim Meeting Point International, Kampala - Uganda
An dieser Stelle möchten wir euch darauf aufmerksam machen, wie dank eurer Spenden die aufgrund der COVID-19 Pandemie entstandene Notlage beim MPI angegangen wurde: wie Frauen und Schüler unterstützt wurden, und welche Baumaßnahmen durchgeführt wurden, um die Treffen beim MPI weiterhin möglich zu erhalten.
Einkommenschaffende Maßnahmen für Frauen in Kampala
COVID-19 hat das Leben vieler der in Kampala lebenden Frauen extrem erschwert, insbesondere in den benachteiligten Slumgebieten, in denen der MPI arbeitet (Kireka und Naguru). Die Standardmaßnahmen der Regierung gegen COVID-19 (Abriegelung, Ausgangssperre, soziale Distanz etc.) hatten große Auswirkungen auf die Frauen mit kleinen Geschäften und aus den am meisten gefährdeten Familien. Viele dieser Familien mussten nämlich jeden Tag improvisieren, weil sie nicht genug Ersparnisse hatten, um sie während des Lockdowns zu unterstützen.
Mit den von Support International e.v. zur Verfügung gestellten Mitteln konnte der MPI jedoch einigen der Haushalte ohne Geschäft ein Startkapital zur Verfügung stellen und auch einigen wenigen bereits existierenden helfen, sich zu behaupten. Der MPI wird weiterhin kontinuierliche Kontrollbesuche durchführen, um zu überprüfen, wie die Frauen arbeiten und welche Herausforderungen sie haben, um den Erfolg der IGAs (Income Generating Activities, d.h. einkommenserzeugende Aktivitäten) und das Wohlergehen der Familien zu fördern. Hier führen wir als Fallbeispiel ein paar Geschichten aus, wie Frauen und Familien unterstützt wurden.
Agoe Faith ist Mutter von 7 Kindern, und sie lebt in einem der größten Slums von Kampala. Agoe verdient ihren Lebensunterhalt seit langem mit dem Verkauf von Gemüse. Mit dem Ausbruch der Pandemie hatte sie jedoch die meisten ihrer Kunden verloren, da sie derzeit ein zu geringes Einkommen hatten, um ihr Gemüse zu kaufen. Dies wirkte sich auf ihr Einkommen aus, weil das Gemüse verderblich ist und sie daher am Ende des Tages große Verluste machte. Das MPI hat sie unterstützt, um ihr Geschäft durch den Verkauf von Silberfischchen, die lange gelagert werden können und derzeit gefragt sind, anzukurbeln. Sie hat nun die Lagerbestände für das verderbliche Gemüse reduziert, da die Kundschaft gering ist, und sich auf die Silberfische konzentriert.
Akwiri Alice ist eine der Frauen des MPI. Sie wohnt in einem der Slums von Kampala, Naguru. Trotz der verschiedenen Herausforderungen zieht sie mit ihrem Korb voller Mangos durch Kampala, um etwas zu verkaufen und ein Einkommen für ihre Familie zu erzielen. Aufgrund der mit COVID 19 verbundenen Abriegelung und der Bewegungseinschränkungen konnte sie sich nicht mehr bewegen, um die Mangos auf den Straßen der Stadt zu verkaufen. Das brachte ihr große Verluste ein, und das Leben in ihrem Haus war in diesen Tagen miserabel. Durch den MPI erwarb sie finanzielles Kapital und einen stationären Platz in Naguru in der Nähe ihres Hauses, wo sie ihre Mangos und andere Gemüse verkauft. Sie muss keine langen Strecken mehr laufen, ihr Geschäft wächst langsam und verbessert damit auch ihr Haushaltseinkommen und ihre Gesundheit.
Luigi Giussani High School, Pre-Primary and Primary School
Während des Lockdowns organisierten die Lehrer der Luigi Giussani High School und der Luigi Giussani Pre-Primary and Primary School Materialien, um ihren Schülern das Selbstlernen zu ermöglichen. Sie wollten sicherstellen, dass die Schüler während des Lockdowns nicht so viel verpassen, da alle Schulen geschlossen waren. Der Meeting Point International hat mit den Schulen zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler effektiv erreicht werden.
Drei Verteilungspunkte wurden organisiert unter Berücksichtigung der Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung des Corona-Virus. Die vier Verteilstationen waren MPI Naguru, MPI Mutungo, Luigi Giussani Pre-Primary und Primary. Die Verteilung erfolgte gestaffelt, um Gruppenbildung zu vermeiden.
Der Education Advisor der Luigi Giussani High School, Matteo "Seve", besuchte seine Schüler persönlich, um sich eine Idee der Situation zu verschaffen und um neue Lösungen zu finden. Er war selbst überrascht, was er dadurch für sein Leben lernen konnte!
Seinen Bericht über diese Erfahrung könnt ihr hier lesen (leider nur auf Englisch):
"Curiosity is becoming a method for us to become adult"
Auch im Welcoming House wurde Hilfe organisiert und die Schule "kam nach Hause".
Anpassungen des Büros des MPI in Folge der Pandemie
Auch durch die Unterstützung der Spendern von Support International wurden im Winter 2020/2021 einige Baumaßnahmen unternommen, die die Räumlichkeiten des Meeting Point International so anpassen, dass unsere Partner ihre Arbeit und Hilfe für die Bedürftigen weiterhin durchführen können unter Berücksichtigung der Distanz- und Hygienevorschriften.
So wurde eine Überdachung im Innenhof gebaut, die es den Kunden ermöglicht, trotz der Witterung (starker Sonnenstrahlung oder Regen) draußen mit Abstand zu warten, bis sie dran kommen.
Rollstuhlrampen wurden gebaut, um den Zugang für ältere und behinderte Menschen zum Gelände des MPI in Kitintale zu erleichtern. Auch eine der Toiletten wurde renoviert, damit sie leicht von Gehbehinderten genutzt werden kann.
Die Sanitäranlagen für die Kunden des MPI in Kitintale wurden erneuert und erweitert. Die zuvor vorhandenen Grubenlatrinen waren bereits alt und unhygienisch und stellten somit eine ernsthafte Bedrohung für die Hygiene aller Personen dar, die diese besuchten. Das Auftreten der COVID-19 Pandemie hat zudem auf die Wichtigkeit von sanitären Einrichtungen aufmerksam gemacht, und wurde daher als Gelegenheit genutzt, um eine Zwei-Raum-Toilette inklusive eines Badezimmers mit allem notwendigen Zubehör zu errichten. Die Toiletten sind gut gebaut und verfügen über einen guten Wasser- und Stromanschluss.
Mit dem Plan, die Farm in Ssonde zu einer Pilot-Studienfarm zu entwickeln, ist die Hoffnung groß, große Mengen und qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren, die auf dem lokalen Markt und an die Frauen verkauft werden. Der MPI hat somit beschlossen, einige neue Lager am MPI Kitintale zu installieren, die auch als Verkaufspunkt für die geernteten Produkte an die Frauen dienen werden. Diese bestehen aus Containern, die bereits installiert und ordnungsgemäß gestrichen wurden.