In einer Zeit, in der noch mehr helfende Hände nötig sind, um die Barmherzigkeit und die Liebe des Herrn zu den Menschen zu bringen, und in der unsere Familien von Armut und Not gepeinigt werden, hat unsere Pfarrei das neue Projekt „5 Brote und 2 Fische“ gestartet.
In unserer Stadt Aleppo fehlt es heute an allem, und die Menschen leiden sehr. Vor den Bäckereien bilden sich lange Schlangen. Die Menschen warten geduldig, bis sie das Brot kaufen können, das oft das einzige für sie erschwingliche Lebensmittel darstellt. Jeden Tag erleben wir Dinge, die nicht einmal während der härtesten Jahre des Krieges denkbar gewesen wären. Neben den hohen Lebenshaltungskosten, die den Menschen nicht einmal die Grundnahrungsmittel ermöglichen, fehlt es an Strom und Gas, so dass es unmöglich wird, sich etwas zu kochen.
Unser neues Projekt „5 Brote und 2 Fische“ erinnert uns an die Präsenz der göttlichen Vorsehung und an ihr Eingreifen in das Leben eines jeden Menschen. Jeden Tag wird an Hunderte von bedürftigen Menschen eine warme Mahlzeit ausgegeben. Trotz der hohen Zahl armer Familien, die mit diesem Projekt versorgt werden können, wird hierdurch nur teilweise der Hunger gestillt. Er gehört zu den schwerwiegendsten Bestandteilen der humanitären Notlage, die allgemein in Syrien und speziell in Aleppo besteht.
Zielgruppe des Projekts sind die Schwächsten der Gesellschaft: die Alten, Behinderten, Kranken, Waisen und Witwen sowie die ärmsten Familien. Für die alten Menschen, die das Essen nicht selbst abholen können, besteht ein spezieller Lieferservice. Abgesehen von der Bereitstellung von Essen verschafft das Projekt auch vielen Frauen und Männern eine Arbeit.
Die Pilotphase des Projekts ist mittlerweile abgeschlossen. Mit dem Segen Gottes haben wir hart gearbeitet und können mit dem Angebot unserer Küche zufrieden sein. Es stößt bei allen Begünstigten und ihren Familien auf Anerkennung. Das Projekt entwickelt sich gut. Es ist in dem Gebäude gegenüber von unserer Pfarrkirche St. Franziskus untergebracht.
Wir danken allen unseren Freunden, die uns unterstützen, sei es geistlich mit ihren Gebeten, moralisch mit ihren Ermutigungen und Beobachtungen und finanziell mit ihren Spendenopfern.
Father Ibrahim
